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Sonnenschutz - Sie fragen, wir antworten!

Was ist eigentlich der UV-Index und wie wird er gemessen?
Er ist ein international normiertes Maß für die UV-Strahlung (UV- B Strahlung), beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrand-wirksamen UV B Strahlung, wird auf einer Skala von 0 bis 11+ gemessen. Je höher, desto schneller kann Sonnenbrand auftreten, wenn man sich nicht ausreichend und rechtzeitig schützt. 
Der UV-Index ist eine Orientierungshilfe zum Ergreifen von Sonnenschutzmaßnahmen.
Er wird durch Prognosen des Deutschen Wetterdienstes und durch Messungen an den Messstationen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) erfasst.
Eine Messstation des BfS gibt es z.B. in Waldmünchen.
Ab einem UV-Index von 3 sollte unsere Haut vor UV-Strahlung geschützt werden.
 
Wie wirkt Sonne auf die Haut? Warum werden wir braun und ist das überhaupt gesund, braun zu werden?
Sonnenstrahlen besitzen verschiedene Wellenlängen, die unterschiedlich tief in die Haut eindringen und dadurch auch verschiedene Folgen in der Haut hervorrufen.
Bei Sonnenexposition kommt es zu einem physiologischen Prozess, der Bräunung. Die Haut wird dunkler, da durch die UV-Strahlung die Melanozyten in der Haut mehr Farbstoff Melanin bilden. Das Melanin wird in die oberen Hautschichten transportiert und verteilt, was als dunklere Färbung sichtbar wird, die als Bräune bezeichnet wird. Die Hauptaufgabe des Farbstoffes ist es, unsere Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen. Melanin absorbiert die UV-Strahlung und wandelt diese in Wärme um. Wir sprechen hier allerdings von einem max. Schutzfaktor unter 5!!!
Die alleinige Bräunung der Haut bietet demnach keinen ausreichenden UV-Schutz vor z.B. vorzeitiger Hautalterung oder Hautkrebs.
Vor allem Kinder sollten gut geschützt werden, Sonnenbrand kann zu langfristigen Schäden führen, schließlich handelt es sich um einen VERBRENNUNG und das kann das Hautkrebsrisiko im späteren Leben stark erhöhen. Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel und die HAUT merkt sich das auch.
 
Unterschied UVA UVB
UVA Strahlen dringen tief in die Haut ein und hinterlassen langfristige Schäden wie Alterung, Allergien und u.U. Akne   
UVB Strahlen treffen auf die obere Hautschicht, sind energiereicher und können dort akute Schäden verursachen – Brand und Bräune 
 
Was passiert bei einem Sonnenbrand und was tun?
Er entsteht hauptsächlich durch die UVB Strahlen (die energiereicher sind als die UVA-Strahlen) welche nicht so tief in die Haut eindringen. Es kommt zu Verbrennungen der äußeren Hautschichten.
Sofortmaßnahmen sind: unverzüglich raus aus der Sonne, evtl. kühlen, keine fettigen Produkte cremen, da es sonst zu einem Hitzestau in der Haut kommt und die Verbrennung noch intensiver werden kann, genügend trinken und die nächsten Tage Sonne meiden, sowie geeignete Sonnenschutzpräparate verwenden, evtl. Schutzkleidung tragen und nur im Schatten aufhalten.
 
Wie schütze ich mich?
Sonnenschutzpräparat, Schutzkleidung und Schatten
 
Wie wirken Sonnenschutzpräparate?
Sie enthalten Lichtschutzfaktoren (LSF), die sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung schützen. Der LSF ist ein Maß für die Wirksamkeit eines Sonnenschutzmittels und bezieht sich als Zahl auf den Schutz vor UVB-Strahlung.
Er gibt an, wie lange man sich mit diesem Sonnenschutzprodukt der Sonne aussetzen kann, bevor Sonnenbrand entsteht. Der LSF ist ein Faktor der die Eigenschutzzeit der Haut verlängert. 
Die Eigenschutzzeit ist die Zeit, in der die Haut ohne Sonnenschutz der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne einen Sonnenbrand zu entwickeln.
Ein Produkt mit dem LSF 30 bedeutet also, dass man sich theoretisch 30mal länger in der Sonne aufhalten kann, als ohne Schutz. 
Beispiel: Eigenschutzzeit der Haut 10min: 10x30= 300min (5 Std.) 
Allerdings sollte man das nur max. zu 2/3 ausschöpfen, also 200min. (3 Std. 20min). In einem reinen Strandurlaub beträgt die Verweildauer aber häufig deutlich länger als 3 Std. täglich. Deshalb ist ein höherer Schutz oder nachcremen sehr sinnvoll!
 
Wie wähle ich den richtigen LSF aus?
Eigenschutzzeit der Haut beachten, Intensität der UV-Strahlung und die 
Aufenthaltsdauer in der Sonne sind zu berücksichtigen.
Auch in unseren Breiten kann es sinnvoll sein, einen LSF jenseits der 30 zu verwenden.
Außerdem auf das Symbol mit UVA im Kreis achten, welches angibt, dass das Produkt auch ausreichend vor UVA Strahlung schützt (mind. ein Drittel des UVB Schutzes). Je höher ich also den LSF wähle, umso höher ist auch der UVA Schutz und das ist besonders wichtig, wenn man zu "Sonnenallergie" neigt, die vorrangig durch UVA Strahlung hervorgerufen wird.
 
Wieviel Produkt ist sinnvoll?
Pro Körperpartie 2 Fingerlängen, also z.B. Gesicht 2 Fingerlängen Sonnencreme großzügig verteilen. Bei Sonnenschutz gilt viel hilft viel!!
Und da man erfahrungsgemäß immer zu wenig Produkt verwendet, am besten 2x hintereinander eincremen, z.B. vor und nach dem Frühstück und dann erst in die Sonne.

Wie oft muss man nachcremen?
Nach jedem Badegang, bei starkem Schwitzen etc.
 
Gibt es wasserfeste Sonnencreme überhaupt?
ja, aber das bedeutet nur, dass das Produkt nach 2 x 20min im Wasser noch zu 50% UV Strahlungssperre aufweisen muss, bei "extra wasserfest" sind dies 4x20min.
 
Welche Unterschiede bei Produkten?
Um das passende Sonnenschutzmittel zu finden, gibt es unzählige Formulierungen.
Wichtig bei der Auswahl ist für wen und für welche Körperpartie ist es?
Bei trockenen Hautzuständen und v.a. auch bei Kindern kann eine Milch und Creme sinnvoll sein, bei behaarten Männerbeinen evtl. eher ein leicht zu verteilendes WetGel. Bei Sprays ist unbedingt darauf zu achten, genügend Produkt zu verwenden, bei Pumpflaschen am besten zuerst in die Hände sprühen und dann großzügig zu verteilen und bei Verneblerspray am besten den Nebel nicht einatmen.
Die Auswahl an LSF ist riesig und es gibt chemische/organische und mineralische/anorganische Filter.
 
Kann man die Produkte aus dem letzten Jahr noch verwenden?
-bei geöffneten Präparaten nur, wenn die Lagerung immer bei Raumtemperatur bzw. kühl und trocken stattgefunden hat, die Verwenddauer noch nicht abgelaufen ist und nicht komisch riechen, aussehen oder anders anfühlen.
Tipp: Sollte Octocrylen enthalten sein, am besten entsorgen, da sich durch Abbau Benzophon entwickeln kann, das als krebserregend gilt.
-bei ungeöffneten Präparaten: wenn richtig gelagert etc. gerne weiterverwenden 
 
Tagescreme mit LSF
Gut gedacht, jedoch wird häufig zu wenig Produkt verwendet und der versprochene LSF wird dann nicht auf der Haut erreicht
 
Bekommt man unreine Haut durch Sonnencreme?
Ja, wenn ein zu reichhaltiges Produkt auf fettige Haut aufgetragen wird. Gerne beraten lassen und passendes Produkt auswählen.
 
Wie sieht es aus mit dem Aufbau eines „natürlichen“ Schutzes durch ein Solarium, ohne Sonnenschutz-Produkte?
Solarien geben im Schnitt eine UV-Strahlung mit einem Index von 12-13 ab. Laut WHO gehören sie in die höchste Kategorie krebserregender Faktoren, sind so krebserzeugend wie Tabak und Asbest.
Durch Solarien erreicht die Haut max. einen Eigenschutz wie ein LSF 4 und kommt dabei trotzdem zu Zellschäden. „Hautkrebs ist keine Grippe – man kann sich nicht dagegen impfen.“

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